Eins muss ich sagen: Ich liebe das wunderbare Zusammenspiel im Fuchsberger Lager. Man fühlt sich total wohl und jeder fühlt sich für das gemeinsame Gelingen eines guten Spiels verantwortlich.
Wir hatten dieses Jahr sehr viele schöne Momente, allerdings leider nur innerhalb der eigenen Gruppe und mit den anderen Bekannten, die, wie schon im letzten Jahr, als ich das erste Mal dabei war, für eine schöne Feierstimmung gesorgt haben.
Was mir aber wirklich, wirklich gegen den Strich geht, ist eine SL, die sich selbst in gefährlichen Situationen aus der Verantwortung redet und letzten Endes sogar das Fehlverhalten anderer Mitspieler belohnt!!!
Ich meine damit nicht unbedingt die vielen Geschichten über nicht ausgespielte Treffer. Ich persönlich habe so etwas gar nicht selber mitbekommen. Meine Gegner haben ihre Treffer alle ausgespielt.
Ich meine eher so etwas wie diese gechargte Attacke auf unser Lager beim zweiten Ansturm der Goldenen. Im ersten Moment hatte ich gar nicht realisiert was da eigentlich passiert ist. Allerdings ist mir hinterher klar geworden, dass die mich durchaus in den Boden gestampft hätten, wenn ich nach meinem Sturz nicht schnell wieder nach oben gekommen wäre. Die haben uns einfach umgebolzt und haben dafür sogar noch das Banner gekriegt. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen waren fünf Lager nötig, um das Ding zurück zu holen.
Die SL hat das alles einfach toleriert, kein Einspruch, keine Ermahnung, kein Platzverweis, gar nichts. So muss das ja in die Hose gehen. Ich finde es im höchsten Maße empörend, dass man auf dem Drachenfest offenbar nicht in der Lage ist sich an seine selbst aufgestellten Regeln zu halten. Wenn ich daran denke, was für einen Wirbel die auf der SL-Ansprache im vorigen Jahr gemacht haben mit ihren Drohungen von wegen Platzverweis bei gefährlichem Verhalten und so, dann könnt ich kotzen bei den vielen Verstößen, die dieses Jahr zugelassen wurden!!!
Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass ich das Drachenfest dieses Jahr außerhalb des eigenen Lagers echt mies fand. Für mich war LARP in erster Linie immer die Möglichkeit mich gefahrlos auszutoben (das heißt ohne
schwere Verletzungen, mir ist durchaus klar, dass man dabei nicht ohne ein paar Blessuren davon kommt). Das funktioniert aber nur, wenn alle anderen ebenfalls nach dem Prinzip größtmöglicher Spaß bei größtmöglicher Sicherheit spielen. Ich habe das DF deswegen stellenweise überhaupt nicht genießen können.
Man gibt sich jede Menge Mühe, um trotz ständiger zahlenmäßiger Unterlegenheit trotzdem ein bisschen länger durchzuhalten, sodass alle ihren Spaß dabei haben. Das verliert aber völlig seinen Sinn, wenn der Gegner sowieso davon ausgeht, dass er nicht sterben wird, keine Verletzungen davon trägt und ständig mit zahlenmäßiger Überlegenheit operieren kann. Ob er dabei Treffer ausspielt oder nicht ist erst mal nebensächlich (meiner Ansicht nach
haben sie in der Regel ausgespielt, nur hat das bei den meisten keinen Eindruck hinterlassen). Ich habe jede Menge Leute gesehen, die nach gefühlten zehn Minuten wieder ganz vorne im Getümmel standen. Und am meisten ärgert mich dann, wenn ich zu Beginn der Endschlacht eine völlig einheitlich ausgerüstete Truppe sehe, die zwanzig Minuten später wieder einmal auftaucht... Ohne irgendwelche Verluste, geschweige denn sichtbare Verletzungen. In unserer Schlachtreihe ist nach und nach immer irgendwer gegangen, bei denen kein einziger.
Und das war für mich der Moment wo ich den Spaß verloren habe. Ich muss mir echt genau überlegen, ob ich noch mal zum DF komme. Auf dem Conquest habe ich solche Erfahrungen jedenfalls bisher nicht gemacht.
Es ist zwar wirklich schade, denn auf dem Conquest habe ich natürlich nicht die geniale Atmosphäre im eigenen Lager, geschweige denn so tolle Aktionen wie das Theaterstück, oder die Akademie, oder das gemeinsame Büffet. Aber wenn ich mich selbst ganz ehrlich frage, dann muss ich sagen, dass mir vor allem an ausgeglichenen und fairen Kämpfen liegt, da ich persönlich nicht so gut in der Lage bin für ein gelungenes Spiel aus mir heraus zu kommen.
Ein PPS noch hinterher: Ich glaube das ist auch der Grund dafür, weshalb ich jedes einzelne Training in Düsseldorf in der Sporthalle in vollen Zügen genossen habe, selbst wenn ich manchmal schlecht drauf war (was man mir dann auch schon mal ansehen kann).
Beim Training macht es mir gar nichts aus ständig zu verlieren. Ich weiß genau es gibt immer noch einen Versuch. Beim nächsten Mal hänge ich mich noch mehr rein und kann dadurch den Kampfverlauf verändern, weil sich alle an die Regeln halten und es deshalb möglich ist durch eine Verbesserung der eigenen Leistung auch Erfolge zu erzielen. Dieses Gefühl kommt mir auf dem Drachenfest allmählich abhanden. Es macht mir keinen Spaß zu wissen, dass Erfolg von vorneherein ausgeschlossen ist und solche Aktionen, wie dieses Jahr gelaufen sind untermauern dieses Eindruck ganz erheblich. Es ist viel leichter die Niederlage hinzunehmen, wenn man weiß, dass man alles gegeben hat und der Gegner einfach besser war. Unser Erfolg am ersten Kampftag gegen Gold hat gezeigt, dass wir besser organisiert und die besseren Kämpfer gewesen sind. Das konnten einige von Gold nicht hinnehmen und haben deshalb zu betrügerischen Mitteln gegriffen. Ein Armutszeugnis sondergleichen für die Goldenen und für die SL, die das zugelassen UND belohnt hat.