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Brandschatzen

Verfasst: 06.10.2014 08:02
von gravisvanus
Wir sind wieder zurück und ich denke, ich spreche auch für Dominik und Patrick, wenn ich sage:

Es war der totale Hammer!

Die Ankunft war bei strahlendem Sonnenschein und die Orga entpuppte sich als völlig tiefenentspannt. Der Platz ist mega toll und die Burg ein grandioser Spielplatz.

Zu der durften wir aber erst mal nicht hoch, da wurde noch gebaut.

Nachdem alle da waren, durften dann die Dasconer mit ihren 40 Mann die Burg beziehen und wir, die Grenzbrücker (50 Mann) wurden aufgeteilt in die, die bereits die Stellung hielten und gerade unter großen Verlusten einen Ausfall zurück geschlagen hatten, und einen Entsatz, der von einer nahe gelegenen Burg (die auch OT sichtbar war ^^) zur Verstärkung geschickt wurde.

Zum IT-Geschehen:


Der erste Vorstoß zum Burgtor war ein sehr cooles Erlebnis. Der Platz und der Graben davor war gepflastert mit Leichen, (Deko-) Pfeile ragten aus Boden, Palisade und Setzschilden und man war sofort mitten im Spiel. Die Burg selbst war mit einer Toranlage versehen worden und mit Barrikaden und Schutzenständen verrammelt.

Uns standen einige Setzschilde und ziemlich viele Pavesen zur Verfügung, mit denen wir uns auf der anderen Seite eingegraben haben.

Und dann begann das warten. Beide Seiten waren gut mit Armbrustern und Schützen bestückt, sodass sich die Truppen ständig gegenseitig belauerten. Jeder Schritt außerhalb der Schützenstellung war der mögliche Tod.

Schlußendlich konnten wir die Dasconer zur Aufgabe zwingen, indem wir bi einem Ausfall ihren Ritter gefangen nahmen und die Knechte nach einigen Befreihungsaktionen um eine Unterredung mit diesem und unserem Hauptmann baten, um in Ehren aus dem Dienst enlassen zu werden.

Zum Setting und zu den Spielern:

Was ich von diesem Con vor allem mitnehme is eine Menge Ehrfurcht. Und zwar vor niemandem im speziellen, sondern ganz allgemein.

Zunächst einmal ist genau das eingetreten, was ich befürchtet habe: Ich habe die Gewandungen gesehen und Komplexe gekriegt ;). Das hat dem Spielspaß nicht geschadet.

Sehr beeindruckend war für mich auch die Erfahrung, dass man den Männern wirklich geglaubt hat, dass die ihren Lebensunterhalt mit Krieg verdienen. Es gab kein hektische Geschreie mit "Sie kommen! Sammelt euch!". Da war vielmehr diese tiefe Ruhe, dass dies ein Tag ist wie jeder andere und es keine Notwendigkeit gibt Dinge zu überstürzen. Wer konnte, ging in die Kampfzohne, wer Ruhe brauchte oder verletzt war, blieb im Lager. Keine Helden, nur Kämpfer.
Da war es dann auch gar nicht schlimm, dass es keinen finalen Schlag gab, sondern die Verteidiger unter der Bedingung, dass Sie aus dem Sold entlassen werden, abzogen und nicht wenige Knechte versicherten ihren Kameraden auf der anderen Seite, dass die voren gegangenen Geschehnisse nicht persönlich gemeint sei und dass man bei der nächsten Schlacht vielleicht wieder auf einer Seite stehen würde. NACH der Aufgabe, natürlich. Davor flogen Beleidigungen durch den Graben, bei denen ich rote Ohren bekam.

Aber auch als Leichtgerüstete gab es genug zu tun. Ich habe Männer zur Feldscherin gezerrt, den Rammbock aus der Gefahrenzone gerettet, Setzschilde geschleppt, Essen an die Kampfzone gebracht, Pfeile eigesammelt.

Zu den "Regeln":

Von den Regel her hatte der Con Potenzial ziemlich übel zu werden, aber alles war cool.

Du hast ne Pfeilwunde?
Regeltechnisch bist du 15 min raus, darfst dann veststellen, dass die Wunde nicht so schlimm war und wieder kommen.
In der Realität sah das dann so aus: Jemand trifft, du fällst um. Die Gegenseite jubelt. Du wirst in Deckung gezogen und in einer Feuerpause ins Lazarett gebracht, dort wartest du, bis du dran bist (in Hochzeiten ne Stunde) und lässt dich betüddeln. Dann wirst du versorgt und lässt dich noch ein bisschen betüddeln und gehst dann was essen. Davon packst du auch gleich was für deine Kameraden ein und gehst dann wieder in die Kampfzone, wo du dich zu den anderen Kameraden in die Stellungen lümmelst, um den Feind Mannstärke zu suggerieren. Und irgendwann spielst du dann wieder mit.

Andere Wunden waren sehr selten, auch wenn die Bandbreite beeindruckend war: Pech, Wurfsteine, Bombarde, Schießbüchsen...

Ne SL gab es nicht, gebraucht haben wir die auch nicht. Hin und wieder ist Beili in den Graben geklettert, um die Pfeile und die Bilzen hoch zu holen, das hat gereicht.

Alle Aufbauten waren zerstörbar. Man konnte also das Tor aufbrechen, die Schützenstellungen zerstören, die Setzschilde zerhacken etc.. Die Toranlage wurde dabei von den Verteidigern kontinuierlich verbessert, bis sie eine einzige Todefalle war.

Haupttrefferzone war bei den Verteidigern das Gesicht. Das war aber bereits im Vorfeld kommuniziert worden und ich glaube, es gab nicht einen Gesichtstreffer. Wer über die Zinnen schaute, war vorsichtig, getroffen wurde meist nur, wenn man jemanden aus einem Winkel überraschte, den er nicht gesehen hatte und dann waren das meist Pfeile in die Seite oder auf die Beine. Gab also meines Wissens nach keine richtig fiesen Treffer, Obwohl zum Teil echt scharf geschossen wurde.

Es war wundervoll und eine wirklich lehrreiche Erfahrung, aus der ich für mein eigenes Spiel viel mitnehmen kann.

Danke an Patrick und Dominik und alle Anderen für den tollen Con.

Gruß,
Nadine

Re: Brandschatzen

Verfasst: 10.10.2014 10:56
von Domenik

Re: Brandschatzen

Verfasst: 10.10.2014 15:52
von Thomas Bleich
Hm, das sieht toll aus. Auf jeden Fall endlich mal ein Belagerungscon, dass auch wirklich mal eine Belagerung enthält ;-).

Ich vermisse aber eure Wappenröcke, oder wart ihr incognito da? ;-)

Re: Brandschatzen

Verfasst: 10.10.2014 16:40
von André
Ja hübsche Bilder,

und wenn die da alle so gewandet waren, muss ich definitiv fürs nächste Jahr was besseres nähen, als den Klumpatsch den ich habe.

Und lustige Schildbemalungen haben die auch :)

Re: Brandschatzen

Verfasst: 10.10.2014 17:47
von gravisvanus
du meinst doch nicht etwa den Baum auf der einen pavese? ;)

Re: Brandschatzen

Verfasst: 10.10.2014 18:03
von Zimmy
aber natürlich meint er den*G*

mit ganz vielen Gliedern*G*

Re: Brandschatzen

Verfasst: 11.10.2014 17:54
von André
Ja,
genau den.

Eine Eiche,
klassisches Wappenmotiv.

Gut zu erkennen an der naturgetreu dargestellten Frucht, der Eichel.

Re: Brandschatzen

Verfasst: 12.10.2014 16:57
von gravisvanus
@ Thomas: Die Orga fand die Wappenröcke nicht sooo prickelnd, deswegen sind die daheim geblieben.

Es gab übrigens noch ein paar andere schöne Pavesen, die es aber glaube ich nicht auf die Bilder geschafft haben. Da aber ziemlich viele der Spieler aus dem Pilgerlager kamen, wird man die da vielleicht finden ;)

Re: Brandschatzen

Verfasst: 13.10.2014 07:42
von Zimmy
was hatten die an den wappenröcken den nun noch zu meckern?^^

Re: Brandschatzen

Verfasst: 13.10.2014 11:09
von gravisvanus
an sich nichts. Aber die kommen aus der falschen Zeit. ;)